Freitag 11.10.2024 – 19:30 Uhr
Wutschweiger
von Jan Sobrie/Raven Ruëll
ab 10 Jahren empfohlen
Zwischen Wohnblöcken treffen die beiden Jungs Ebeneser und Sammy aufeinander, armselige Vorstadttristesse, man kämpft ums Überleben. Gerade musste Ebeneser mit seinen Eltern vom schicken Vorstadthäuschen in den grauen Plattenbau umziehen. Mit der winzigen Wohnung schrumpft auch die Welt immer mehr, in der alles bezahlt werden will. Reden kann Ebeneser darüber nur mit seinem neuen Freund Sammy. Sein Vater ist schon seit zehn Jahren arbeitslos. Als die beiden Jungs nicht mit auf Klassenfahrt gehen können, schließen sie einen ungewöhnlichen Pakt …Kinderarmut, ein unsichtbares Problem inmitten unserer Gesellschaft.
Ebeneser
Tim Häring
Sammy
Jannis Konrad
Hip Hop Beats und Texte
Lars Göritz
Bühnenbild
Maurice Ensinger
Regie
Tim Häring
Simone Klinger
Jannis Konrad
Technik
Daniel Widbiller
ZWANGSRÄUMUNG
Intro
KLEINER kleiner KLEINER kleiner Alles wird kleiner immer kleiner…
I
Jedes Kind wächst mit der Zeit
Ich bleib nicht stehen NEIN Ich geh sogar ein
Scheiße! das kann doch nicht sein
Der Glaube begraben – Kein Heiligen Schein
Über uns
Fühl mich wie Dunst –
Getrennt von der Masse –
du denkst ich mach Kunst
Nein
Ich erzähle dir mein Leben
Was denkst denn du was ich mache
II
Papa und Mama beide entlassen
Kopf voller Sorgen – Leere Taschen
Blätter mit Zahlen fluten den Briefkasten
Jeden Tag fasten
Uns wird der Strom abgeschraubt
Niemand mehr der an uns glaubt
Papa fährt aus seiner Haut
Ich will nicht dass er sie noch einmal …
Hook
Kleiner
Ich bin nicht mehr wer ich war
Im Alleingang
Niemand mehr ist für mich da
Kleiner
Wird mein Mut mit jedem Tag
Fühl mich einsam
Kalte Nächte wenig Schlaf
III
Lieg im Bett. Starr an die Decke
Mein Selbstmitleid bringt mich zur Strecke
Einst stand Spielzeug in jeder Ecke
Ich spiele nicht mehr – wenn ich mich verstecke
Ah. Fühl mich wie Dreck ey
Meine Ma weiß nicht wo ich stecke
Wie auch sie ist beschäftigt
Sie ist der Zeit nicht mehr mächtig
IV
Sitze stumm im Unterricht
Der Junge aus der Unterschicht
Die anderen bleiben unter sich
Nicht mal die Pause ermuntert mich
Während Schaffner mich aus Zügen ziehen
Kommen Kinder an in SUVs
Sie beschweren sich über Taschengeld
Während mein Leben in Asche fällt
V
Es fällt in die Asche … meiner Eltern
Was kann ich dafür? – Es ist seltsam
Ein Leben verändert sich es wird kälter
Ich werde nicht größer, nur älter
Starr in den Spiegel und blicke ins leere
Gedanken treiben – mich in die Ferne
Ich wünschte es wäre …noch etwas greifbar
Ich werde nicht größer ich werde nur
Hook
Kleiner
Ich bin nicht mehr wer ich war
Im Alleingang
Niemand mehr ist für mich da
Kleiner
Wird mein Mut mit jedem Tag
Fühl mich einsam
Kalte Nächte wenig Schlaf
MUTTERLOS
Intro
Mama
Es gibt endlos viel das ich dir noch erzählen muss
Endlos viel das wir zusammen erleben könnten
Ich nehm dich kurz in den Arm ok?
Wir schwimmen gemeinsam durch das Meer
Halt meine Hand
|
Mama du bist wunderbar
Egal wo du jetzt bist
ich bin immer für dich da
Ich bin da für dich ja ich leb für dich
Deine Stimme im Kopf ja ich sing für dich
Und ich lass deine Gedanken niemals los
In Gedanken sitz ich noch auf deinem Schoß
Ich erinnere mich an die Zeit die wir hatten
Unsere Zweisamkeit liegt im Schatten
Fuck – ich will nicht das es wahr ist
Das – ist doch viel zu tragisch
Ma – Ich will nur das du da bist
Ja – Papa sagt fast gar nichts mehr
Er trinkt sich die Seele leer
Denkt nur an dich, an mich nicht mehr
Nein – Es ist nicht fair
Er ist nur ein Schritt von dir entfernt
Hook
Wellen brechen mein Verstand
Sag mir wann komm ich bei dir an
Denn ich schwimm dir bald hinter her
In deinen Armen ist die Welt nicht mehr schwer
Nur ein Schritt von dir entfernt
Ein Schritt dann verschluckt mich das Meer
Nichts hält mich noch lang an Land
Bitte fang mich wenn du kannst
Denn ich schwimm dir bald hinter her
In deinen Armen ist die Welt nicht mehr schwer
Nur ein Schritt von dir entfernt
Ein Schritt dann verschluckt mich das Meer
||
Fühl mich wie Nemo – alleine im Meer
Treib mit der Strömung
Such nach Erlösung nach einer Lösung
Das Wasser bekommt eine rotschwarze Tönung
Stoß auf den Grund doch nicht aufs warum
Finde sie nicht – Sinn und Vernunft
Als Kind ist das Leben doch immer so bunt
Sie war viel zu jung, mein Idol und …
die beste Freundin die ich je hatte
War ich nicht wach stand sie auf der Matte
War ich zu schwach war sie die starke
Beschrieb mir die Welt wie eine Karte
Und jetzt bist du weg
Ich check das Konzept
Zeit nicht. Verdreckt meine Weitsicht.
Unheimlich wie schnell
eine Seele zerfällt
Hook
Wellen brechen mein Verstand
Sag mir wann komm ich bei dir an
Denn ich schwimm dir bald hinter her
In deinen Armen ist die Welt nicht mehr schwer
Nur ein Schritt von dir entfernt
Ein Schritt dann verschluckt mich das Meer
DUETT
Intro
S: Ebeneser, findest du es wichtig oder nicht? …
Sind wir Schweiger oder Schwätzer?
E + S: Schweiger!
Hook
Niemand, Niemand
Niemand darf uns hören
Sie haben’s nicht verdient, weil wir ja nur stören
Sieh an, Sieh an
Sie ahnen nicht was geht
Wieso reden wenn uns eh niemand versteht?
|
E: Ehj – du! – Weißt du was!?
S: Was?
E: Wenn niemand hört. Gibt es niemanden der lacht
Wenn niemand stört gibt es niemanden der hasst
Alles passt wenn niemand etwas macht
S: Nein es passt nicht! Es ist Absicht
Protest! Unsre Welt ist nicht fantastisch
Grotesk! Es gibt immer einen Abstrich
Sonne scheint trotzdem hab ich Nachtsicht
||
S: Und wie immer müssen wir aus dem Raum raus
Wieso passt ihr nicht auf? Die Andern schaffen es auch!
Ich will Sicherheit andre wollen ein Baumhaus
Doch ich geb noch nicht auf ja ich schaff es hier raus
E: Schiefe Zähne schlechte Mundhygiene
Jetzt schon Migräne von dem Stress in dem ich lebe
Gott ich bete – dass mich Mama wieder ansieht
Und das es dich (schaut zu Sammy) zurück an Land zieht
Hook
Niemand, Niemand
Niemand darf uns hören
Sie haben’s nicht verdient, weil wir ja nur stören
Sieh an, Sieh an
Sie ahnen nicht was geht
Wieso reden wenn uns eh niemand versteht?
Niemand, Niemand
Niemand der uns sieht
Irrelevant was jetzt mit uns geschieht
Ich bezweifle, dass uns jemand liebt
Unser Schweigen ist das Ende von dem Lied
|||
S: Nein es ist noch nicht zu Ende
Ich hol uns raus. Nimm meine Hände
Ich bau uns auf wie Maurern vor der Wände
Ich kick den Hass von unserm Schulgelände
E: Du hast Recht wir müssen kämpfen
Eine Botschaft senden
Schweigen um das Schweigen zu beenden
Sie verschränken die Arme nur wenn sie an uns denken
Spenden uns kein Respekt wie andren Menschen
S: Niemand lenkt uns in die Spur zurück
Von der Last erdrückt werd ich langsam verrückt
E: Früher hatte ich noch pures Glück
Kein Klee, den ich pflück ist mit vier Blatt bestückt
S: Gibt es was an das du glaubst
E: Hmm… Ich glaube nicht
E: Gibt es was an das du glaubst
S: Ja! Ich glaub an dich
E: Dann glaub ich auch an dich!
S: Ich lass dich nicht im Stich
E: Lass und schweigen…
S: Lass uns schweigen!!
Hook
Niemand, Niemand
Niemand darf uns hören
Sie haben’s nicht verdient, weil wir ja nur stören
Sieh an, Sieh an
Sie ahnen nicht was geht
Wieso reden wenn uns eh niemand versteht?
Niemand. Niemand
Niemand der uns sieht
Irrelevant was jetzt mit uns geschieht
Ich bezweifle, dass uns jemand liebt
Unser Schweigen ist das Ende von dem Lied
Kilian Proske